Caroline Bouvier Kennedy

Sie ist die letzte direkte Überlebende des großen Kennedy-Clans, die noch im Weißen Haus wohnte und tritt ein Erbe an, das seinesgleichen sucht. Geboren am 27. November 1957 in New York City, ist sie das erste Kind von einem der populärsten amerikanischen Präsidenten. 1961 zieht sie mit ihren Eltern John und Jacqueline sowie dem jüngerem Bruder John Jr. in das Weiße Haus ein. Die Präsidentschaft ihres Vaters verbreitet in ganz Amerika Optimismus und Hoffnung auf eine neue Ära. Unzählige Berichte und Fotos der Kennedys zieren während des Wahlkampfes Magazine und Zeitungen und machen sie nicht nur populärer, sondern auch greifbarer für die Wähler. So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch als Präsidentenfamilie von Anfang an im Scheinwerferlicht stehen.


Ihre jungen Jahre verlebt Caroline im Weißen Haus, wo sie gemeinsam mit anderen Kindern unterrichtet wird. Ihre Mutter Jacqueline Kennedy richtet dafür einen eigenen Kindergarten ein. Berühmt aus dieser Zeit sind die medienwirksamen Photos von ihr und ihrem Pony Macaroni – ein Geschenk von Vizepräsident Lyndon B. Johnson. Sie unterstreichen, was für ein glückliches und unbeschwertes Leben Caroline während der Amtsperiode ihres Vaters zu führen scheint. Doch diese Zeit solle sich bald dem Ende zuneigen. Am 22. November 1963 wird ihr Vater in Dallas erschossen – kurz vor ihrem sechsten Geburtstag. Der frühe Tod des Vaters ist mit ein Grund, dass sich Caroline und ihr jüngerer Bruder John Jr. sehr nahe stehen. Doch auch in Bezug auf ihn muss sie einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Wenige Jahre nach dem Tod ihrer gemeinsamen Mutter verunglückt John Jr. 1999 mit seinem Propellerflugzeug tödlich.

 

Der Kennedy-Clan scheint von Tragödien heimgesucht, doch dies hält Caroline niemals davon ab, ihren erfolgreichen Eltern und der Familie nachzueifern. Sie besucht ausgezeichnete Schulen in New York, wo sie nach dem Tod ihres Vaters aufwächst. Zudem besitzt sie einen Abschluss am renommierten Radcliffe College sowie ein Berufsdoktorat der Columbia Law School. Caroline arbeitet später im berühmten Museum of Modern Art, wo sie auch ihren zukünftigen Mann, Edwin Arthur Schlossberg, kennenlernt. Zusammen haben sie drei Kinder, Rose, Tatiana und John. Obwohl sie versucht, die Hochzeit im Jahre 1986 geheim zu halten, wird sie zu einem riesigen Medienspektakel. Stets bemüht um ein privates und zurückgezogenes Leben, gelingt es ihr nicht immer, dieses zu führen. Das öffentliche Interesse an ihr, als Tochter des berühmten John F. Kennedy, ist von jeher immens. Caroline strebt, genau wie einst ihr Vater, zunächst danach, Journalistin zu werden, jedoch muss sie schnell lernen, dass das Interesse an ihr selbst größer ist, als an dem, worüber sie berichtet. Die Presse meint: »Caroline would always be the story.«

 

Nach einem eher zurückgezogenen Leben und einigen Veröffentlichungen als Autorin, beginnt Caroline in den letzten Jahren immer mehr in die Öffentlichkeit zu treten. Sie ist eifrige Spendensammlerin und veröffentlicht mehrere Bücher sowie Tonbänder mit Interviews, die ihre Mutter kurz nach dem Tod ihres Vaters führte und welche als Buch veröffentlicht werden. Des Weiteren wendet Caroline sich auch mehr der Politik zu und so unterstützten sie und ihre Familie Barack Obama 2008 bei seinem Wahlkampf. Im Jahre 2013 wird sie zur Botschafterin der Vereinigten Staaten für Japan ernannt. Sie ist die erste Frau, die diesen Diplomatenposten belegt und gibt bekannt, sich besonders um Themen wie Militär, Handel und Studentenaustausche kümmern zu wollen. Zudem erklärt sie, ihr Vater hätte immer davon geträumt, der erste US-Präsident zu sein, der Japan besuchen würde. Sie sei stolz dieses Erbe weiterzuführen.

 

So ist Caroline Kennedy mehr als nur ein Nachkomme einer Legende. Ihre verstorbenen Eltern mag zwar ein Mythos umgeben, doch ist Caroline das großartiges Beispiel einer Frau, die ihre Wurzeln nicht vergisst und doch immer voran schreitet.

 

Leonie Brüggemann